Kochen mit Lunch im Glas – ein kleines How To.

Ja, das ist tatsächlich eine Anleitung dafür, wie Lunch im Glas zu lesen und nachzukochen ist. Wenn du zu den intuitiven Menschen am Herd gehörst, die sich auf Blogs etwas Inspiration holen und dann ruckzuck wieder weg sind, solltest du auch ruckzuck wieder von diesem How-to verschwinden. Du brauchst es nicht.

Aber ich weiss aus sicheren Quellen, dass es eben auch Menschen gibt, die das gerne genau nehmen mit Rezepten (herzliche Grüsse an meine liebste Schwester <3). Und dass sie das mit meinen auch tun könnten, haucht mir dann doch genug Ehrfurcht ein, um ein paar Hinweise oben drauf zu geben.

Der Hintergrund – wenn ich für Lunch im Glas koche, musst du dir das so vorstellen:

  1. Ich bekomme Lust auf etwas Bestimmtes. Manchmal auf ein ganzes Gericht, das ich schon von irgendwoher kenne, oder aber einfach „Mmmhhh, irgendwas mit Hirse, das wär’s jetzt“. (Jaja, ihr seht schon, ich koche in erster Linie deshalb, weil ich schaurig gerne esse.)
  2. Irgendwas mit Hirse soll’s also sein. Also schaue ich mich mal so ein bisschen um (mal in meiner grossen Kochbuchsammlung, mal auf Blogs, mal in Magazinen …), was der Rest der Welt so mit Hirse anstellt. Und was gerade so für Gemüse aktuell ist. Aus der gesammelten Inspiration gärt dann das Gericht langsam in meinem Kopf so vor sich hin und entwickelt sich weiter (bis ich dann jeweils Zeit habe, etwas zu kochen, vergehen nämlich eh meist einige Tage).
  3. Irgendwann steht dann das Grundgerüst (welche(s) Gemüse, Kohlenhydrate, Gewürze und Kräuter, Vegi oder mit Fleisch …). Und wird beim Einkaufen wieder auf den Kopf gestellt. Weil es meine Zutaten gerade nicht hat oder aber die Linsen im Regal neben der Hirse dann doch plötzlich viel besser aussehen.
Ich koche sehr intuitiv und richte mich für Mengenangaben nur dann nach Rezepten, wenn es um heikle Sachen wie Backen geht, bei denen die Verhältnisse dann doch nicht ganz irrelevant und vor allem schlecht zu korrigieren sind. Da ich keine Lust habe, gleichzeitig zu kochen und meine eben in dem Moment kreierten Rezepte auszuschreiben, muss ich mir das anschliessend (durchaus auch mal erst am nächsten Tag) wieder in Erinnerung rufen. So + / – halt. Du kannst dir vorstellen, worauf ich hinaus will: Nimm meine Mengenangaben nicht zu ernst, sondern denk kurz darüber nach, ob das gerade Sinn macht, was du da liest.

Wenn immer möglich, koche ich mit saisonalen und biologischen Zutaten. Weil’s nachhaltiger ist. Und auch ganz einfach darum, weil’s besser schmeckt.

Ein paar Standard-Zutaten schreibe ich nicht in die Rezepte, ich gehe davon aus, dass ihr:

  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
  • Ein Öl/Fett, das ihr zum Anbraten nutzt (bei mir ist das meist Kokosfett)
  • Einen Lieblingsessig (bei mir ist es weisser Balsamico)

vorrätig habt.

Die Qualität aller Zutaten ist wichtig, mit schlechten Produkten kann ein Rezept noch so gut sein, es schmeckt einfach nicht. Sonderfälle, bei denen die Qualität besonders massgebend ist:

  • Currypulver: Am allerbesten schmeckt’s selbst geschmischt (hier ein Rezept), wenn ich dazu mal keine Zeit oder Lust habe, verwende ich indische Gewürze von alma #notsponsored.
  • Pfeffer: Frisch gemahlen mit einer Peffermühle. Wichtig, bitte, bitte nie das gemahlene nach Karton schmeckende Zeugs verwenden, dann lieber weglassen.
  • Mozzarella: Er soll weich und geschmeidig sein, ja fast auseinander fallen. Dann ist der perfekt.
  • (Koch)Wein: Ich verwende zum Kochen nur Wein, den ich auch trinken würde. Tetra-Pack-Weine machen mir Angst. So.
  • Fleisch: Kommt selten vor auf Lunch im Glas, wenn, dann handelt es sich ausschliesslich um Fleisch aus der Schweiz mit Naturaplan- oder Bio-Label.
Die Frage nach Art und Volumen der Gläser, die ich verwende, taucht immer wieder auf.

Gläserart

Mein Lieblingsglas ist ein grosses, rundes Weck-Glas (bspw. hier auf dem Bild). Allerdings trau ich den Weck-Gläsern nie recht zu, ganz dicht zu sein (jedenfalls, wenn man jetzt nicht aufwendige Gummiring-Montagen vornehmen möchte …). Für Suppen kommen bei mir daher meist ganz normale Bügelgläser zum Zug.

Kaufen tue ich die Gläser bei Manor, Migros, Coop, im Brocki … Wo mir gerade welche über den Weg laufen.

Volumen
Die meisten meiner Lunchgläser haben ein Volumen von ca. 5 dl. Natürlich wirst du nicht satt, wenn du ein 5 dl Glas nur mit grünem Salat füllt, aber sobald was Stärkehaltiges dabei ist oder du aber bei ner Suppe halt noch ein Stück Brot mitnimmst, passt das wunderbar. Für Frühstück und Desserts verwende ich natürlich kleinere Gläser, die ganz klassichen Weck-Konfi-Gläser sind bei mir dafür ganz hoch im Kurs.
Da ich nicht lange in meiner Küche rechnen mag, habe ich nie eine „normale“ Lunch im Glas Portion ausgerechnet. Wenn ich also „für 4 Gläser“ schreibe, sind das für mich 4 Portionen, von denen ich (als wie ich behaupte normale Esserin) satt werde. Am besten probierst du mal ein paar Rezepte aus, dann merkst du schnell, ob du die Menge tendenziell erhöhen oder reduzieren musst.

Und los geht’s